Hey Leute,

ich sitze gerade im Flieger während ich diesen Blogpost schreibe. Jedenfalls versuche ich es, da ich unwahrscheinliche Flugangst habe und bei jedem kleinen Rütteln direkt mein Leben an mir vorbeiziehen sehe. In dem Post geht es jedenfalls über meinen Aufenthalt in Marrakech, mit Empfehlungen, Tips, Anmerkungen und vieles mehr.

Wo soll ich anfangen? Ich kann eigentlich beim Flughaften direkt starten: Jeder, der ins Land ein- oder ausreist muss ein Formular ausfüllen. Eigentlich übernimmt man nur alle Daten von seinem Pass sowie warum und wohin es genau geht. So viele Kontrollen wie in Marrakech am Airport habe ich übrigens noch nirgends gesehen. Hier wird man bestimmt sechs Mal kontrolliert, bis man dann schließlich boarden darf. Daumen hoch dafür auf jeden Fall ;)


^Hotel Les Jardins De La Koutoubia *Werbung

Unser Hotel hat sich direkt in der Nähe vom Marktplatz ”Djemaa el Fna” befunden. Als wir im Shuttle dorthin fuhren, fingen die Bauchschmerzen schon bei mir an: Jede Menge Pferdekutschen auf den Straßen zwischen dem ganzen Trubel.





Wir sind relativ spät gegen Abend angekommen, wollten aber bereits erste Eindrücke auf dem Markt sammeln. Naja, das war leider alles andere als schön: Ich will nicht lügen, aber auf dem Weg dorthin standen mit Sicherheit mehr als 50 Pferdekutschen in einer Reihe. Abgesehen davon, dass ich keinen einzigen Wassernapf (geschweige denn Fressnapf) gesehen habe, waren viele Tiere aggressiv und total neben der Spur. Trotzdem gibt es Touristen und vor allem auch Reiseveranstalter wie TripAdvisor, die solche Kutschenfahrten anbieten und das in Kauf nehmen zum Leid der Tiere. Selbst bei brühender Hitze standen die Tiere in der Sonne. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie ein Pferd gepeitscht wurde, weil es nicht mehr laufen konnte. Glaubt mir, es war grauenhaft. Zudem bin ich mir auch relativ sicher, dass die Pferde alle keine Unterkunft haben. Ich gehe stark davon aus, dass die Tiere 24 Stunden die Kutsche im Nacken haben. Das ist nur eine Vermutung, aber ich bin mir dennoch ziemlich sicher. Die Kutschen standen praktisch direkt vor unserem Hotel und man konnte beobachten, dass die Tiere Morgens, Mittags, Abends und Nachts dort herumstanden.

Auf dem Markt ging es mit der Tierquälerei eigentlich auch direkt weiter: Affen, Schlangen, Schildkröten, eingefärbte Küken, Hühner … Ich möchte an dieser Stelle eigentlich gar nicht weiter machen, denn jeder vernünftig denkende Mensch weiß, dass (solche) Tiere keine Touristenattraktion sind – vor allem nicht, wenn sie gefesselt, angekettet oder völlig wehrlos sind. Hier noch ein paar Videoausschnitte von der Tierquälerei: X, X, X

Zurück zum Markt: Super viele Eindrücke die man hätte sammeln können, für zwei blonde Frauen aber definitiv zu gefährlich, zumindest am Abend. Wir wollten durch den Markt schlendern, wurden dann aber plötzlich von mehreren Männern umzingelt. Wir standen in einem Kreis voller Männer, die uns nicht mehr vorbeigehen lassen wollten. Schließlich mussten wir gewalttätig werden und unsere Ellenbogen einsetzten, damit wir irgendwie daraus kamen. Für uns ging es an dem Abend nur noch ins Hotel. Der erste Abend war also der pure Horror für uns. Die Tage darauf habe ich mich dann teilweise nur noch verkleidet mit Mütze, Kapuze und Sonnenbrille auf. Man wird übrigens von gefühlt jedem Händler dort angelabert. Mein Tipp: Einfach ignorieren und straight geradeaus gucken. Das hat bei uns später ziemlich gut funktioniert! Glaubt mir, wenn ihr nur auf ein ,,Bonjour’’ antwortet kann es durchaus sein, dass ihr mehrere Meter verfolgt werdet. Und lauft am besten immer schön am Rand, denn durch die engen Gassen fahren die Leute auch mit Ihren Rollern oder Fahrrädern – Ohne Rücksicht auf andere.

Kommen wir jetzt aber zu den schönen Seiten Marrakech’s. Meine Highlights waren definitiv der Garten ,,Le Jardin Majorelle”, das Spa im Es Saadi Marrakech Resort und das Restaurant ”Le Salama”. *Werbung

Der Garten befindet sich direkt neben dem YSL Museum *Werbung und ist ein absoluter Traum. Im Gegensatz zum Garten ,,Le Jardin Secret” jedoch sehr überfüllt mit Touristen. Muss man aber auf jeden Fall gesehen haben, wenn man schon einmal dort ist. Vom Museum war ich enttäuscht, da es relativ unspektakulär ist (meiner Meinung nach). Habe es mir irgendwie anders vorgestellt. Sowas wie die modischen YSL *Werbung Taschen gibt’s dort nämlich nicht :-D

Das Restaurant (bzw. es ist mehr eine Bar) ,,Le Salama” *Werbung ist von außen sehr unscheinbar und zugegeben wären wir dort nie im Leben essen gegangen, wenn ich vorher keine Bilder davon im Internet gesehen hätte. Wie auch bei den Riads täuscht der äußere Eindruck sehr häufig. Von der Bar habt ihr einen wunderschönen Ausblick über Marrakech. Wir waren bei Sonnenuntergang dort und es war einzigartig.

Im Spa im Es Saadi Marrakech Resort konnte man dann mal so wirklich abschalten (wofür wir ja auch eigentlich in den Urlaub geflogen sind). Dort gibt es wirklich jede Art an Saunen und Dampfbädern. Übrigens bietet das Spa eine mega coole Foto-Location, oder was meint ihr zu den Bildern? ;-)

^Riad Tawargit

Ob ich nochmal nach Marrakech reisen würde? Nein. Der Urlaub war alles andere als erholsam. Nachts habe ich schlecht geträumt und habe bis jetzt noch nicht alle Eindrücke verarbeiten können. Morgens habe ich kaum was gefrühstückt und wenn ich was über den Tag gegessen habe, hat es mir entweder nicht geschmeckt oder ich hab’s nicht vertragen. Irgendwie schmeckt dort vieles süß/säuerlich. Ich habe mir an einem Abend zum Beispiel chinesische Nudeln bestellt und die haben irgendwie ganz anders geschmeckt wie ich eigentlich gewohnt bin. Andere Kultur, andere Sitten. Meins war es aber definitiv nicht und deshalb würde ich jedem auch nicht länger als 5 Tage für einen Aufenthalt in Marrakech empfehlen. Anstelle eines Hotels kann man auch ein Riad als Unterkunft wählen. Die sind in der Regel etwas günstiger als ein Hotel. Zwar kleiner und meist ohne großen Pool, jedoch mit viel liebe zum Detail und völlig ausreichend. Ich kann euch zum Beispiel das Riad Tawargit empfehlen, in dem wir zu Gast waren.

Eine Woche hat uns ausgereicht und wir sind so unglaublich froh, dass wir in wenigen Minuten in Deutschland landen werden. Erster Stop: Mc Donald’s. Und morgen gibt es endlich wieder Hausmannskost.

Weitere Eindrücke aus Marrakech:



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